Wado-Ryu Workshop in Eckernförde

Am 12.07.2025 fand in Eckernförde der Wado-Ryu-Workshop statt.
Der Fuji-Yama Eckernförde e.V. war Ausrichter dieses Lehrgangs. Es standen drei Sporthallen zur Verfügung, die jeweils durch Trennwände in drei Sektionen unterteilt werden konnten.
Teilnehmen konnten alle Karateka – auch aus anderen Stilrichtungen und Kampfkünsten – aus Schleswig-Holstein und den übrigen Bundesländern. Um 09:45 Uhr ging es los: Der Leiter des Workshops, Andreas Frahm, begrüßte alle Teilnehmerinnen und Trainerinnen. Er erläuterte den Ablauf des Tages und bedankte sich bei Michael Krüger, Sven Brencher und dem Stilrichtungsreferenten Klaus Dobberitz für die Planung und Organisation des Workshops.
Andreas betonte außerdem ausdrücklich, dass jede*r Karateka jederzeit zu einem Training in einem anderen Verein kommen könne – ganz nach dem Prinzip der Offenheit im Karate. Anschließend startete das gemeinsame Aufwärmen mit Spiel und Spaß.
Vielfältiges Trainingsangebot
Das Angebot war beeindruckend: In den insgesamt neun Hallensegmenten konnten die Teilnehmerinnen ihren Trainingsschwerpunkt frei wählen – jede Einheit dauerte 60 Minuten. So konnte sich jeder Teilnehmende den eigenen Trainingsplan individuell zusammenstellen.
Angeboten wurden u.a.:
- Kata, Kihon, Ippon Kumite, Kihon Kumite, Ohyo Kumite
- Rensoku Waza, Tanto Tori, Idori, Bunkai
- Selbstverteidigung auf Basis von Kata-Elementen
- Selbstverteidigung gegen Messer
- und eine besondere Einheit: „Kampfrichtersicht auf Wado-Prinzipien“
Einige Einheiten wurden zeitlich versetzt wiederholt, sodass möglichst viele Teilnehmer*innen daran teilnehmen konnten. Die Trainingsgruppen wurden nach Graduierungen zusammengestellt, um allen eine zielgerichtete Vorbereitung auf ihre nächste Prüfung zu ermöglichen.
Einheit: Kampfrichtersicht auf Wado-Prinzipien
Diese Einheit wurde beim Wado-Workshop zum ersten Mal angeboten. Über den Kampfrichterreferenten Schleswig-Holstein, Stephan Koch, wurden alle Kampfrichterinnen und Anwärterinnen aus SH eingeladen.
Neben Stephan nahmen fünf weitere Kampfrichter an der Einheit teil. Viele von ihnen kommen aus dem Shotokan-Stil, weshalb Wado-Katas bei Wettkämpfen gefühlt oft schlechter bewertet werden – einfach, weil die zugrunde liegenden Prinzipien des Wado-Ryu nicht bekannt genug sind.
Sophie und Karsten Schumacher erklärten, warum Wado-Katas anders aussehen als die anderer Stilrichtungen. Sie begründeten dies anhand der charakteristischen Merkmale des Wado-Ryu: Ausweichbewegungen, höhere Stände, keine Ausholbewegungen bei Techniken wie z. B. Gedan Barai usw.
Gemeinsam wurden auch Katas gelaufen – Pinan Nidan und Bassai – was für viele der Shotokan-Kampfrichter eine neue, herausfordernde Erfahrung war.
In der Abschlussbesprechung waren sich alle einig, dass sie viel gelernt haben. Wado-Katas werden künftig – mit dem neu gewonnenen Hintergrundwissen – anders und wahrscheinlich deutlich differenzierter bewertet. Selbst Stephan Koch, der als Kampfrichter international (EKF/WKF) aktiv ist, konnte neue Erkenntnisse gewinnen und diese direkt an seine Kolleg*innen weitergeben.
Trainerteam & Organisation
Jede Einheit wurde von zwei Trainerinnen aus verschiedenen Vereinen geleitet – insgesamt waren **18 Trainerinnen** im Einsatz. Die Teilnehmer*innen erhielten so eine optimale Betreuung und Korrektur. Alle neun Hallenteile wurden aktiv genutzt – das Konzept ist also voll aufgegangen.
Der ausrichtende Verein Fuji-Yama Eckernförde e.V. stellte für alle Teilnehmenden Kaffee und Kekse bereit.
Am Ende des Tages trafen sich die Trainer*innen zu einer Abschlussbesprechung. Es wurden Verbesserungsvorschläge und Erweiterungen gesammelt, die in den nächsten Workshop am 26.09.2026 einfließen sollen.
→ Also: Bitte schon jetzt vormerken! 😊
Fazit
Dieser Workshop hat gezeigt, dass nicht alle Teilnehmenden auf demselben technischen Niveau sind – was aber kein Nachteil, sondern eine Bereicherung war. Viele haben durch den Austausch mit anderen Vereinen neue Impulse erhalten und freuen sich, das Erlernte im eigenen Dojo zu vertiefen.
Der Ausrichter und das Trainerteam hoffen, dass sich dieser intensive Lehrgang herumspricht – und im nächsten Jahr noch mehr Karateka, auch aus anderen Bundesländern, teilnehmen.
Ihr seid alle herzlich willkommen!
Para-Sport: Karate für neurologisch Erkrankte
Besonders erwähnenswert ist, dass Ingo Lukes vom SV Nordenham eine eigene Karate-Sparte für „Para-Sport für neurologisch Erkrankte“ gegründet hat. Ingo ist selbst betroffen und nimmt den langen Weg nach Schleswig-Holstein auf sich, um optimal ausgebildet zu werden.
Er hat bereits an mehreren Lehrgängen im Land teilgenommen – immer, wenn es seine Gesundheit erlaubt.
Danke, Ingo! Du zeigst mit deinem Engagement, dass Kampfkunst stärkt, gesund hält und verbindet.
Danksagung
Ein ganz herzlicher Dank geht an alle Teilnehmenden aus der Stilrichtung Shotokan für ihre Offenheit und das Vertrauen. Ihr seid jederzeit willkommen!
Vielen Dank an alle Trainer*innen aus den verschiedenen Vereinen – ohne euch wäre so ein Event nicht möglich.
Mit sportlichem Gruß
Euer Stilrichtungsreferent Schleswig-Holstein
Klaus Dobberitz