Frauen aktuell

Unsere Referentin für Frauen,

Petra Lahme, informiert:

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Kommunikation für Frauen


 

 

 

DUMME SPRÜCHE – INTELLIGENT KONTERN!

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UNSERE STIMME !!!


Wie ich kein Opfer werde


 

Selbstverteidigung – “Seid lebensrettend brutal”

„Hey Schnecke!“ Zugegeben, bei dieser Anmache von Jens Schröder ernst zu bleiben, ist nicht ganz einfach. Dabei ist der Hintergrund durchaus ernst: Im Auftrag des Karate-Verbands Schleswig-Holstein gibt der Polizist seit 18 Jahren Kurse zur Selbstverteidigung. Auf Einladung vom Ortskulturring Neuberend ist er in die Turnhalle gekommen und unterrichtet zunächst 36 Grundschüler. Danach kann er kurz verschnaufen, doch der nächste Kurs wartet schon. Zur Begrüßung ist noch alles entspannt, aber Jens Schröder wird dafür sorgen, dass es nicht so bleibt, schließlich sollen die zwölf Teilnehmerinnen eine „Erste Hilfe zur Selbstverteidigung“ lernen – in nur drei Stunden. Zum Einstieg vermittelt er die oberste Maxime: flüchten. „Macht euch mit der Umgebung vertraut, behaltet Fluchtwege im Auge“, rät er. Nach der Trockenübung heißt es: Schmuck ab. „Ich sage es auch niemandem, wenn ihr eure Eheringe abnehmt“, sagt er augenzwinkernd. Es folgt das erste Szenario: „Stellt euch vor, ihr seid abends auf einem Parkplatz und da kommt ein Typ und sagt: ‚Hey, Schnecke!‘“ Er könnte abchecken wollen, ob man ein gutes Opfer ist – daher empfiehlt sich die Moderationshaltung: „Macht euch groß, haltet die Hände vor

dem Körper zusammen.“ Man sollte sich dem Gegenüber unbeeindruckt, zeigen – und eine laute Stimme ist oft die letzte Möglichkeit, einen Übergriff zu vermeiden. Gerade wenn der Angreifer zu nahe kommt oder man „begrabscht“ wird, muss eine klare Ansage kommen: „Finger weg!“ Am besten mit dem Zusatz: „Ich kenne Sie nicht!“ Die Bedenken einiger Frauen, sie würden sich in einen solcher Situation unwohl fühlen und wahrscheinlich eher rot anlaufen und schweigen, führt Jens Schröder ihnen die Konsequenzen vor Augen: „Wenn man die Anmache hinnimmt, ist das für den Täter eine Bestätigung.“ Sicheres und bestimmtes Auftreten muss geübt werden, Immer wieder, bis es den Frauen nicht mehr merkwürdig vorkommt. „Stopp! Zurück! Weg!“ So hallt es dutzendfach durch die Halle. „Sei lauter, als dein Nachbar“, ist Schröders Tipp. Anfangs kostet das Schreien Überwindung, aber je öfter man es übt, desto leichter geht es über die Lippen. Danach wird zugeschlagen – ins Gesicht. „Nase, Mund und Augen sind extrem schmerzempfindlich“, weiß der Kampfkunstexperte. Mit lautem Klatschen fliegen flache Hände auf dicke Schlagkissen. „Zeigt keine falsche Zurückhaltung, seid lebensrettend brutal.“ Für Notwehr könne man nicht belangt werden, beruhigt er.

Danach malträtieren die Frauen eine weiche Turnmatte – zuhauen, brüllen, treten und dann nichts wie weg. Der Tritt in die Genitalien sei übrigens eher ungeeignet. Der Angreifer könnte das Bein festhalten. „Und dann hat man sich in eine ganz bedrohliche Situation gebracht“, meint Schröder. Seine Geheimwaffe: Die Zähne. Mit einer um den Hals gebundenen Banane wird ausprobiert, wie es sich anfühlen mag, jemandem die Zähne ins Fleisch zu graben. Durchaus ein gewöhnungsbedürftiges Training. Die Königsdisziplin kommt am Ende: Ein nachgestellter Angriff. In einen Polsteranzug gehüllt, bedrängt Jens Schröder die Frauen, sitzt auf ihnen. Sie müssen sich ständig wehren, versuchen, sich zu befreien. „Das raubt dem Angreifer Kraft“, schnauft er nach den Rangeleien. Die letzte Runde gefällt vielen am besten. „Die Situationen wirkten real und bedrohlich. Es ist wichtig, dass einem dann etwas einfällt“, sagt Kirsten Bahr. Sie hat den Kurs schon im vergangenen Jahr besucht: „Ich finde, man muss das wiederholen.“ Diesmal hat sie ihre 16-jährige Nichte Henrike im Schlepptau. Sie sind sich einig: „Der Kurs war sehr hilfreich und hat alltagstaugliche Tipps vermittelt.“ Maike Krabbenhöft

Verhaltenskodex zur Prävention sexueller Gewalt und sexuellen Missbrauch

->  EHRENKODEX für Vereine/Trainer

Für alle ehrenamtlich tätigen, hauptberuflich und hauptamtlich beschäftigten MitarbeiterInnen der Kinder und Jugendarbeit im Schleswig-Holsteinischen Fachverband für Karate e. V. (KVSH).

1. In der Kinder- und Jugendarbeit im KVSH übernehme ich als Leitungskraft in vielfacher Weise Verantwortung für das Wohl der mir anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Ein Ziel meiner Arbeit ist dabei der Schutz der Kinder und Jugendlichen vor sexuellen Übergriffen, sexueller Gewalt, sowie vor einer sexualisierten Atmosphäre und geschlechtsspezifischer Diskriminierung.

2. Jugendverbandsarbeit lebt von der vertrauensvollen Zusammenarbeit untereinander. Dieses Vertrauen darf nicht zum Schaden von Kindern und Jugendlichen ausgenutzt werden. Deshalb versichere ich, dass im Zusammenhang mit einem Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung oder sexuellen Missbrauchs gegen mich weder eine Anklage anhängig ist, noch eine Verurteilung vorliegt. 

3. Meine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist von Respekt, Wertschätzung und Vertrauen geprägt. Ich achte die Persönlichkeit und Würde der Kinder und Jugendlichen.

4. Karate ist eine Kampfsportart, bei der direkter, enger Körperkontakt eine große Rolle spielt und bei vielen Techniken unabdingbar ist. Ich nehme die individuellen Grenzempfindungen von Kindern und Jugendlichen ernst und achte darauf, dass auch Kinder und Jugendliche untereinander diese Grenzen respektieren.

5. Ich beziehe gegen sexistisches, diskriminierendes, rassistisches und gewalttätiges verbales und nonverbales Verhalten aktiv Stellung. Abwertendes Verhalten wird von mir benannt, nicht toleriert und dagegen aktiv interveniert.

6. Ich gestalte die Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen transparent in positiver Zuwendung und gehe verantwortungsbewusst mit Nähe und Distanz um. Dies bezieht sich insbesondere auf die Intimsphäre und die persönlichen Grenzen der Scham von Kindern und Jugendlichen.

7. Im Konflikt- oder Verdachtsfall ziehe ich professionelle, fachliche Unterstützung und Hilfe hinzu und informiere die Verantwortlichen auf der Leitungsebene. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen steht dabei an erster Stelle.

8. In meiner Rolle als Leitungskraft habe ich eine besondere Autoritäts- und Vertrauensstellung. Ich nutze meine Rolle nicht für sexuelle Kontakte zu den mir anvertrauten jungen Menschen. Ich weiß, dass dieses Verhalten strafbar sein kann und verbands- und zivilrechtliche, gegebenenfalls auch strafrechtliche Folgen haben kann.