Erfolgreich in Japan
90 Jahre Wado-Ryu Renmei
60 Jahre Nationales Turnier und zum 9x Internationales Turnier der Wado-Ryu Renmei
Vom 24.08.2024 bis 25.08.2024 fand in Tokio zum 9x die internationalen Championship der Wado- Ryu Renmei statt. Zeitgleich wurde am 22.08.2024 das neunzigjährige Bestehen Wado-Ryu im Metropolitian Hotel In Ikebukuro/Tokio gefeiert.
Am 15.08.2024 reiste Mike Stengel über Helsinki nach Tokio. Da die Flughäfen in Tokio durch einen Taifun gesperrt wurden, konnte er zwei Tage einen Streifzug durch die finnische Hauptstadt machen und flog dann weiter nach Osaka um dann mit dem Shinkansen weiter nach Tokio zukommen. Harald Griebel hatte in dieser Hinsicht mehr Glück und konnte ohne Umwege wenige Tage später direkt von Frankfurt nach Tokio/Haneda fliegen. Nach überstandenen Jetlag, Erkundungsspaziergängen und Training in der Nichidai University stand der Empfang im Metropoliten Hotel an. Als deutscher Vertreter der Wado Academy, berichtete Harald Griebel über die positive Entwicklung und die Lehrgänge von Sensei Arthur Meek, Sensei Peter Hill und Sensei Tran in Itzehoe, Holm, Berlin, Nürnberg und Kümmersbruck.
Am 24. August fuhren Harald und Mike dann zum Tokyo Budokan nach Ayase/Tokio und nahmen an den Wettkämpfen teil. Harald als Schiedsrichter und Mike als Teilnehmer in den Klassen Jukuren Kata und Jukuren Kumite. Als einer von drei ausländischen Schiedsrichtern, wurde Harald sehr umfangreich eingesetzt und, wie erwartet, auch als Hauptkampfrichter in Kata und Kumite in allen Altersklassen.
Die Organisation des Turniers war perfekt. Die Turnierteilnehmer konnten auf den Wettkampfplänen einsehen, wann ihr Wettkampf stattfinden wird. Ungefähr 20 Minuten vor dem Start der jeweiligen Wettkampfklasse, mussten die Teilnehmer sich in der „Pre-match-zone“ einfinden, wurden mit den vorher ausgegebenen Wettkampfkarte gescannt und wurden dann zur Wettkampffläche geführt. Dort wurde erneut die Wettkampfkarte gescannt und die jeweilige Wettkämpfen konnten stattfinden. Für Mike begannen die Kategorie Jukuren Kata mit den Kata Pinan Nidan und Naihanchi. Diese Kata wurden erst am Wettkampftag bekannt gegeben und die jeweiligen Karateka absolvieren ihre Kata parallel auf einer Wettkampffläche. Per Flaggensystem wurde dann entschieden, wer die Runde für sich entschieden hat. Mike, der in den letzten Monaten sich intensiv auf diesen Katawettbewerb vorbereitet hat, ging die erste Runde gegen Fabricio (Brasilien) mit 0:3 Punkten verloren und war damit aus dem Katawettbewerb raus. Als nächstes Ziel war dann das Weiterkommen in der ersten Runde Jukuren Kumite das Ziel. Dort geht es nicht um das Erreichen von Punkten (WKF), sondern um das Bestimmen des Kampfes und Anwenden von Wado-Ryu Prinzipien. Zum eigenen Erstaunen konnte Mike die erste und zweite Runde für sich entscheiden und war damit zum Viertelfinale am Sonntag qualifiziert.
Am Sonntag starteten dann die Karateka, die sich am Samstag qualifiziert hatten. Während vor der Halle 33°C mit einer Luftfeuchtigkeit von über 80% waren, konnten sich alle Teilnehmer über angenehme 27°C in der Halle freuen. Der erste Gegner für Mike war Nakayama-Sensei aus dem Honbu Dojo. Der Kampf wurde für Mike gewertet und traf dann im Halbfinale auf einen sehr motivierten Brasilianer der Mike im Wettkampfverlauf die Rippen verletzte. Aber auch diesen Kampf konnte Mike für sich entscheiden und stand dann im Finale Tomitaka-Sensei gegenüber. Allerdings wollte der Wettkampfarzt Mike aus dem Finale nehmen. Nach einigem Hin- und Her einigte man sich darauf, dass das Finale mit einem Oberkörperschutz dann doch ausgeführt werden kann. Tomitaka-Sensei kämpfte sehr fair und achtete auf die Gesundheit von Mike und konnte die besseren Techniken zeigen und gewann damit das Finale. Da es bei den Jukuren-Wettkämpfen nicht um die Platzierungen Gold, Silber, Bronze ging, sondern um das Anwenden von Wadotechniken und Prinzipien wurden Tomitaka-Sensei und Mike schwarze Medaillen überreicht. Dem „drittplatzierten“ Brasilianer wurde diese Medaille nicht vergeben.
Harald und Mike konnten dann weitere Trainingseinheiten bei Hironori Otsuka III im Honbu Dojo und bei Inoue-Sensei in Katakuma besuchen bevor es wieder zurück nach Deutschland ging. Harald konnte sich, aufgrund seiner starken und kompetenten Leistung als Schiedsrichter einen hervorragenden Ruf in Japan erarbeiten und wird dort sicherlich wieder zum Einsatz kommen. Für Mike endet nun seine Zeit als aktiver Wettkämpfer und er wird sich weiter in seinem Dojo in Holm engagieren.